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Schulkonzert „Revolution"

...wobei die Bezeichnung „Konzert“ der Veranstaltung, die die Schüler*innen der Kursstufe sowie der Musikprofilklassen 9a und 10a am vergangenen Donnerstag in der 3. und 4. Stunde in der Mensa erleben durften, nicht umfänglich genug gerecht wird. Denn neben der hochwertigen Musik durch die Bläserphilharmonie Baden-Württemberg unter der Leitung von Toni Scholl bereicherte der Schauspieler und Sprecher Jo Jung den Auftritt des Ensembles mit einem flotten, humorvollen Ritt durch die Weltgeschichte. Grafisch untermalt wurde das Ganze von Videotechniker Karsten Hoppe, sodass aus einem Konzert ein hybrides Kunstwerk wurde. Der immer wiederkehrende Appell: Weitreichende Veränderungen sind nicht nur Geschichte, sondern aktueller denn je, und wir alle müssen uns das bewusst machen.

„Revolutionen fressen gerne ihre Kinder. Immer werden Machtmenschen nach oben gespült“, führte Jung nach der einführenden Frage, was denn eine Revolution überhaupt sei, aus. Von Jesus über die Bauernkriege im Mittelalter, die Amerikanische und schließlich die Französische Revolution bietet er Anekdoten, die durch das Ensemble perfekt untermalt und mit den passenden Bildern visualisiert werden. „Man hatte in Frankreich die Monarchie abgeschafft und nun krempelte einer Europa um, der sich auch wieder eine Krone aufsetzte – unglaublich“, kommentierte Jung Napoleons Aufstieg unter den Klängen der „Marseillaise“, deren musikalisches Motiv bereits bei Mozart zu finden war, wie die Musizierenden eindrucksvoll beweisen. Der Hingucker auf der Leinwand: Ein animierter Papageno aus der Zauberflöte als Punk!

Weiter ging es mit Georg Büchner als glühendem Verfechter der badischen Revolution, Marx und Engels „kommunistisches Manifest“ als ideologischer Nährboden der Russischen Revolution 1917, die durch Mussorgski, Stravinsky, oder Rimski-Korsakow auch musikalische Pendants besaß – auch wenn diese sich von den Ideen der politischen Revolutionäre schnell verabschiedeten. Revolutionäre Musik lieferten später Elvis Presley, die Beatles oder auch die Rolling Stones in einer Zeit des gesellschaftlichen Wandels. Wie gut auch Pop ins Repertoire der Bläserphilharmonie passt bewies diese eindrucksvoll mit ihrer Adaption von „Wind of Change“.

Mit John Lennons Hymne „Imagine“ endete schließlich ein Feuerwerk aus Musik, Geschichte und jeder Menge Stoff zum Nachdenken. Und so resümierte eine Schülerin aus Klasse 11 im Anschluss: „Das war doch die perfekte Vorbereitung auf die morgige Geschichtsklausur!“

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