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Unser Musiktheaterstück handelt von der historischen Figur Fritz Bauer. Schon mit 27 Jahren wurde er Amtsrichter. Doch als die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurde er wegen seiner jüdischen Herkunft verfolgt und in ein Konzentrationslager gebracht. Nach dem Krieg setzte sich Bauer mit aller Kraft dafür ein, Deutschland zu einem Rechtsstaat zu machen, indem die Verbrechen der Nazis, in einem langwierigen Gerichtsprozess, aufgearbeitet wurden. Wir haben versucht seine Geschichte zu präsentieren und durch zwei Schülerinnen, die eine Seminararbeit über ihn schreiben, einen immer wiederkehrenden Bezug zur Gegenwart zu schaffen.

Obwohl man in einem Musiktheaterstück keine ernsten Themen wie Verfolgung, Krieg und Gerechtigkeit erwartet, sind sie heute wichtiger denn je. Fritz Bauers Geschichte erinnert uns daran, wie leicht sich schlimme Taten wiederholen können – und wie wichtig es ist, aus der Vergangenheit zu lernen. Das ist einer der wichtigsten Punkte, den wir während unserer Vorbereitung feststellten. Wir nahmen mit, wie grausam die Taten des nationalsozialistischen Regimes gewesen sind und welche Auswirkungen diese auf Einzelne hatten.

Nach monatelanger Vorbereitung, unzähligen Chor- und Theaterproben und zwei Probenfahrten nach Plochingen konnten wir unser Musiktheaterstück „Fritz Bauer – Der Ankläger“ endlich am 03., 04. und 05. Oktober 2024 in der Aula des Bildungscampus Heilbronn vorführen.

Die Vorbereitungen für das Stück starteten bereits am Anfang des Schuljahres 2023/24. Anfangs beinhaltete dies nur das Casting, eine Rollenverteilung und Proben für die Solisten, später kamen auch wöchentliche Chorproben, Choreographieproben und natürlich die Theaterproben dazu. Das Musicalorchester, welches speziell für dieses Projekt zusammengestellt wurde, probte separat.

Bei der ersten Probenfahrt nach Plochingen haben uns vor allem erstmal Chorarbeit, Staging des Chors und ein paar Kennenlernspiele beschäftigt. Solistisch wurde bereits mit Orchester geprobt, um eine genauere Vorstellung vom Stück zu erhalten.

Den ersten Durchlauf des Stücks erlebten wir an einem Probenwochenende in Heilbronn, an dem auch viel an den Choreographien gearbeitet wurde.

Die zweite Probenfahrt im September 2024 – kurz vor den Aufführungen – war dann deutlich intensiver. Innerhalb von drei Tagen wurden alle extra geprobten Elementen zusammengefügt und der Cast gestaged. Obwohl es ziemlich anstrengend war, sind wir als Cast zusammengewachsen und haben neue Freundschaften geknüpft.

Drei Tage vor der Premiere waren wir dann das allererste mal auf der Bühne im Bildungscampus Heilbronn, was für uns alle eine besondere Herausforderung war. Dadurch, dass am ersten Tag das Licht und der Ton programmiert wurde, kam man nur sehr langsam voran. Dennoch schafften wir am Tag vor der Premiere unsere beiden Generalproben mit Licht und Ton.

Durch Patrick Bach, dem Komponisten des Stücks, kamen wir erst zu diesem wichtigen Projekt und so kam es auch zur Kooperation mit dem ASG. Es waren sowohl Schülerinnen und Schüler des MSGs und des ASGs dabei und innerhalb der Probenzeit entstanden sehr viele Freundschaften.

Unsere Aufführungen waren ein voller Erfolg. Wir waren alle mit einem Höchstmaß an Konzentration bei der Sache und, nach allem, was wir an Stimmen zu unseren Aufführungen gehört haben, können wir sehr stolz auf uns sein, dass wir es geschafft haben, dieses sensible Thema so eindringlich und aufrüttelnd dargestellt zu haben. Es gab nicht wenige, die sagten, dass das Stück und unsere Inszenierung des Stückes auf Deutschlandtournee gehen sollte – das ist doch ein großes Lob!

Marina Remmele (12), Lena Zeiser (11)

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