Am 6. Mai 2024 sind meine Klasse 9d und die Parallelklasse 9a zusammen mit Herrn Sachs und Frau Bartmann zur Gedenkstätte Dachau gefahren, nachdem die Klassen 9b und 9c zuvor bei der KZ-Gedenkstätte Natzweiler-Struthof waren. Wir trafen uns morgens und fuhren anschließend drei Stunden mit dem Bus. Nach unserer Ankunft begann die Führung nach kurzer Wartezeit. Zu Beginn erhielten wir Hintergrundinformationen und einen Überblick über die Orte, die wir besichtigen würden.
Wir erfuhren auch mehr über die Vielzahl verschiedener Lagerarten in Deutschland und den umliegenden Gebieten. In Dachau waren zwischen 1933 und 1945 etwa 200.000 Menschen inhaftiert, und über 41.500 von ihnen kamen ums Leben. Obwohl Dachau kein Vernichtungslager war, gehörte der Tod zum Alltag der Inhaftierten, unter anderem durch die Gaskammer, die wir ebenfalls besichtigen konnten.
Wir sahen den großen Platz, auf dem die Inhaftierten morgens und abends gezählt wurden. Außerdem besichtigten wir nachgebaute Baracken und Zellen, darunter auch die Zelle von Georg Elser.
Abschließend kann man sagen, dass unsere Exkursion nach Dachau eine emotionale Achterbahnfahrt war, die uns mit einer Mischung aus Erschütterung und Unwirklichkeit zurückließ.
Die Realität dessen, was an diesem Ort geschehen war, wurde uns nur schwer bewusst. Es fühlte sich surreal und fern ab von allem Vorstellbaren an. Die Geschichten von Leid und Grausamkeit, die wir hörten, und die Überreste des Leidens, die wir sahen, ließen uns fassungslos zurück.
Doch neben der Trauer und der Beklemmung spürten wir auch eine unheimliche Entfremdung. Es war beängstigend zu realisieren, wie leicht es ist, sich von den Grausamkeiten der Welt abzustumpfen, bis man ihnen direkt gegenübersteht.
Der Besuch der Gedenkstätte Dachau lässt niemanden unberührt. Die Auseinandersetzung mit den Verbrechen des Nationalsozialismus und den Schicksalen der unzähligen Opfer ist schmerzhaft, aber wichtig.
Es war eine Erinnerung daran, dass wir niemals die Augen vor Unrecht und Unterdrückung verschließen dürfen und dass es unsere Pflicht ist, diese Erinnerung wach zu halten und daraus zu lernen, egal wie weit entfernt oder surreal sie uns erscheinen mag.
Maya Beutel (9d)